Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz

Am späten Dienstagabend machten sich 48 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 und fünf Lehrkräfte auf den Weg nach Krakau, um sich vor Ort mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.

Zuvor hatten sich die Jugendlichen nach der Behandlung des Themas im Unterricht noch einmal intensiv in zwei Seminaren mit der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus und dem Konzentrationslager Auschwitz beschäftigt.

Nach der Ankunft im zentral gelegenen Hostel in Krakau lernten die Jugendlichen zunächst die Altstadt Krakaus kennen, etwa die Burg Wawel, die jahrhundertelang Residenz der polnischen Könige war, oder den berühmten Marktplatz mit den Tuchhallen. 

Am zweiten Tag konnten sie viele Orte wiedererkennen, die sie aus dem Film „Schindlers Liste“ kannten, wie die Villa des Kommandanten des Konzentrationslagers Krakau-Plaszow, Amon Göth, oder den Ghettoplatz und natürlich die Fabrik von Oskar Schindler. Zudem besuchten sie die Gedenkstätte KZ Krakau-Plaszow und das ehemalige Krakauer Ghetto im Stadtteil Podgorze. Frauke Schmauß und Ulrike Schulte-Vorwick, die Organisatorinnen der Fahrt, informierten die Schülerinnen und Schüler kenntnisreich über die Geschehnisse an den jeweiligen Orten.

Am letzten Tag fand der Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Stammlagers Auschwitz I sowie des Vernichtungslagers Auschwitz II – Birkenau statt. Sechs Stunden wurden die Schülerinnen und Schüler durch das Konzentrations- und Vernichtungslager geführt und erfuhren von dem vielfachen Leiden, von den unmenschlichen Bedingungen, der Zwangsarbeit, den Misshandlungen und dem Massenmord an diesem Ort.

 

Betroffen lauschten sie besonders den Erzählungen von einzelnen persönlichen Schicksalen und sahen zurückgebliebene Zeugnisse wie Berge von Koffern oder Schuhen oder Brillen. Manche brauchten Trost, manche stellten Nachfragen, um das Geschehene besser begreifen zu können. An einem Mahnmal legten die Jugendlichen schließlich Kerzen und Blumen nieder und hielten eine Gedenkminute ab. Auch an zwei Mitbürger aus Lüdinghausen -die in Auschwitz ermordet worden waren- wurde dabei erinnert, an Hans Adler und Helene Schweitzer.

 

In der anschließenden Reflexion sprachen viele Schülerinnen und Schüler die Dimensionen des Lagers, das Ausmaß der Brutalität und besonders die sichtbaren Orte der Folter und des Mordes an. Sehr viele waren dabei besonders von dem Leiden Kinder berührt. Das  

Die Jugendlichen fanden es wichtig, dies alles gesehen zu haben. „Jeder sollte einmal hier gewesen sein“, resümierte deshalb am Ende auch ein Schüler.

 

Am späten Samstagabend kehrte die Reisegruppe wohlbehalten nach Lüdinghausen zurück. Im Mai findet noch ein Reflexionsseminar statt, zudem erstellen die Schülerinnen und Schüler eine Dokumentationsschrift, die die Erlebnisse der Fahrt dauerhaft festhält.

 

Die Gedenkstättenfahrt ist zu einem festen Baustein im Schulprogramm der Sekundarschule geworden. Sie ist ein wichtiges Element unter den zahlreichen regelmäßigen Aktionen und Projekte im Rahmen von „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“.